Was ist Nachtblindheit?

Darum geht es bei Nachtblindheit

 

Handelt es sich um eine Krankheit und wird sie wie die Farbenblindheit auch vererbt?

Diese Frage kann man mit ja und nein beantworten.

 

Viele Leute reden schon von Nachtblindheit, wenn sie im Dunkeln Schwierigkeiten haben klar zu sehen. Dabei ist es normal, in der Finsternis weniger wahrzunehmen. "Nachts sind alle Katzen grau", pflegt man zu sagen, und das hat damit zu tun, dass die für das Farbsehen zuständigen Zäpfchen - die im Bereich des schärfsten Sehens  auf der Netzhaut besonders häufig sind - im Dunkeln nicht funktionieren.

 

Daher müssen die Augen bei Dunkelheit auf die sogenannten Stäbchen, die nur Schwarz-Weiss wahrnehmen, ausweichen. Diese Sehzellen kommen zwar mit weniger Licht aus, liegen aber in Netzhautbereichen, wo wir nicht so scharf sehen können.

 

Hinzu kommt, dass die Pupillen bei Nacht stark geweitet werden, um möglichst viel Licht ins Auge zu lassen. Dabei vermindert sich, wie bei einer Kamera mit geöffneter Blende, die Tiefenschärfe. Die räumliche Wahrnehmung wird schlechter. 40% der normalen Sehleistung bei Tag gehen so verloren.

 

Sehfehler, die tagsüber noch ausgeglichen werden können, verschlechtern die Sicht im Dunkeln zusätzlich und werden fälschlicherweise oft als Nachtblindheit bezeichnet.

 

Bei Nacht wirklich blind sind jedoch nur Menschen, die ein eingeschränktes Gesichtsfeld haben und nicht auf die Stäbchen in den Aussenbezirken der Netzhaut ausweichen können. Zu ihnen zählen Menschen, die unter einer sogenannten Retinitis Pigmentosa leiden, einer degenerativen Augenerkrankung, die tatsächlich meist vererbt wird.